Durch den Zuzug von jungen Familien steigt der Bedarf kontinuierlich an. Offensichtlich kann die Gemeindeführung auch den für 2020 prognostizierten höheren Bedarf an Kindergartenplätzen sicherstellen, so zumindest das Versprechen des Bürgermeisters beim Gemeindetag im März. Doch wie sieht es mit der Kinderkrippe aus? Die Kinderbetreuung steht, anders als der Kindergarten, sehr oft im Kreuzfeuer von Diskussionen. Während manche der Meinung sind, dass es das gar nicht braucht, da vor allem auch die älteren Generationen ohne Kinderkrippe „groß“ und erfolgreich geworden sind, würden andere wiederum das Geld für die Kinderbetreuung direkt den Eltern zuschießen, wenn sie sich selbst um die Betreuung bis zum Eintritt in den Kindergarten kümmerten. Während 1970 in Österreich noch ca. 16.000 Jugendliche, davon ca. 5.500 Mädchen an höheren Schulen maturiert haben, waren es 2018 über 42.000 Jugendliche, davon 24.288 weibliche Absolventinnen.2 Allein der Ateil von Frauen hat sich nahezu verfünffacht. Das bedeutet, dass sich natürlich auch das Familienbild in unserer Gesellschaft massiv verändert hat – sehr oft sind nun beide Elternteile berufstätig.
Um nun die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten, braucht es seitens der Politik vernünftige Rahmenbedingungen. Die Bürger_innen brauchen die Möglichkeit, ihren Beruf ausüben zu können und gleichzeitig ihre Kinder gut betreut zu wissen. Doch in der Kinderkrippe geht es um weit mehr als nur um Betreuung. Ausgebildete Kindergartenpädagog_innen und Kinderbetreuer_innen begleiten in hervorragender Weise die ersten sozialen Kontakte zwischen den Kleinsten. Mit viel pädagogischem Know-How und Feingefühl werden die Kinder – in der ersten Bildungseinrichtung noch vor dem Kindergarten – nicht nur begleitet. Wir NEOS sprechen uns ganz klar für die Ausweitung von Kinderkrippenplätzen aus, denn Bildung darf keine Frage der Postleitzahl sein.
Unsere Kinderkrippe wurde im Dorfhof eingerichtet und wird vom Hilfswerk betrieben. Einerseits liebevoll dekoriert, andererseits aus meiner Sicht doch eher eng. Im Innenhof steht ein kleiner Spielplatz zur Verfügung, welcher beim Gemeindetag noch als „kleines Paradies“ betitelt wurde, ich würde eher von einer bescheidenen Lösung sprechen. Die Krippe wird auch sehr gut angenommen. Beim Gemeindetag im März wurde zwar der erwartungsgemäß zunehmende Bedarf an Kinderkrippenplätzen in der Gemeinde bestätigt, doch eine Eröffnung einer zweiten Gruppe sei bis zum Neubau des Kinderzentrums nicht angedacht. Die Gemeinde würde allerdings bei der Suche nach Plätzen in anderen Gemeinden bei Bedarf helfen.
Bereits 2015 wurde mit dem Bau eines neuen Kinderzentrums geworben. Jetzt sind wir im Jahr 2020 angekommen und wir gelangen zur Erkenntnis, dass wir zu wenig Kinderkrippenplätze haben.Daher fordern wir eine rasche Lösung für die voraussichtlich fehlenden Kinderkrippenplätze in Markt Hartmannsdorf!
Christian Reinstadler, April 2020
Quellen:
1) Grazer Schulschwestern
http://www.schulschwestern.at/kindergarten-hartmannsdorf/ueber-uns (24.5.2020)
2) Statistik Austria, „Bestandene Reife- und Diplomprüfungen 1960 bis 2018 nach Schultypen“
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bildung/schulen/reife-_und_diplompruefungen/index.html