Flascherlzug: Erhalten statt abstellen!
Seit 1892 verbindet der Flascherlzug Preding und Stainz – seine Zukunft ab 2026 ist offen.
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Die Geschichte des Stainzer Flascherlzugs
Der “Flascherlzug” ist die historische Stainzerbahn, die Lokalbahn Preding-Wieselsdorf–Stainz. Sie verbindet seit 1892 den Bahnhof Preding-Wieselsdorf mit dem Markt Stainz auf schmaler Spur von 760 Millimetern. Mit ihren gut elf Kilometern gehört die Strecke zu den charmantesten Relikten der steirischen Technik- und Verkehrsgeschichte.
Mehr als Nostalgie
Rund 20.000 Fahrgäste pro Jahr zeigen, dass hier nicht bloß ein museales Stück rollt, sondern ein lebendiger Botschafter des Schilcherlands. Familien, Schulklassen und Gäste erleben eine entschleunigte Ausfahrt.
Es profitieren Gastronomie, Beherbergungen und Ausflugsziele entlang der Strecke. Der Zug schafft Sichtbarkeit, bringt Frequenz und verlängert Aufenthalte. Diese Wertschöpfung entsteht Jahr für Jahr neu, und sie ist planbar - sofern der Betrieb planbar bleiben kann.
Finanzierungsprobleme
Um den Fahrbetrieb aufrecht zu erhalten, hat die Gemeinde bisher schon 100.000 Euro pro Jahr zugezahlt. Nun hat ein Gutachten ergeben, dass es in den nächsten Jahren weitere 1,3 Millionen Euro für notwendige Sanierungsarbeiten braucht.
Die Marktgemeinde Stainz kann diese Last allein nicht tragen. Deshalb wurde die bisherige Finanzierung vom Gemeinderat ausgesetzt und der Fahrbetrieb in der bisherigen Form mit Jahresende 2025 beendet. Das ist kein Abschied aus Überzeugung, sondern eine Notbremse. Hilferufe der Gemeinde an die Landesregierung blieben bisher dennoch unbeantwortet.
Unsere Initiative im Landtag
Wir NEOS haben die Causa auf die Tagesordnung des Landtags gesetzt, den Landeshauptmann befragt und Klarheit eingefordert: Wird der Betrieb des Flascherlzuges auch in Zukunft gesichert sein? Das Land muss dafür sorgen, dass auch ab 2026 ein Betriebs- und Finanzierungsmodell gesichert ist.
Unser Ziel ist ein Schulterschluss von Land, Gemeinde und Tourismus. Die Finanzierung muss auf mehrere Schultern verteilt werden, damit Angebot, Instandhaltung und Personal gesichert sind.
Die traurige Wahrheit: Eine klare Zusage, dass das Land sich finanziell beteiligt und die Lücke schließt, gibt es nicht. Und das, obwohl FPÖ-Landeshauptmann Kunasek sich sonst immer so traditionsbewusst und heimatverbunden gibt. Solange dieses Ja fehlt, bleibt die Zukunft des Flascherlzugs unsicher, auch wenn niemand ihn „begraben“ will. Worte allein finanzieren noch nichts.
Wie es weitergeht
Wir bleiben dran. Wir fordern weiter eine rasche Lösung, die die dringendsten Investitionen abdeckt und ab 2026 einen verlässlichen Betrieb ermöglicht. Dazu braucht es ein klares Bekenntnis des Landes und einen verbindlichen Zeit- und Finanzierungsplan.
Der Stainer Flascherlzug ist Technik- und Kulturgeschichte auf Schienen und ein Stück steirischer Identität. Mit einer fairen Lösung bleibt er das auch in Zukunft – sichtbar, erlebbar und ein Wahrzeichen für die ganze Region.

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