Bettinas Tipps und Forderungen für bessere psychische Gesundheit
Mental Health Day: Bettina Schoeller fordert echte Reformen für schnellen, kostenfreien Zugang zu Hilfe.
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PSYCHISCHE GESUNDHEIT IST GENAUSO WICHTIG WIE DIE KÖRPERLICHE
“Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie die körperliche”, betont NEOS-Gesundheitssprecherin und Landtagsabgeordnete Bettina Schoeller. Trotzdem ist der Zugang zu psychologischer und psychotherapeutischer Hilfe ungleich verteilt. Wer sich eine Therapie nicht leisten oder vorfinanzieren kann, bleibt auf der Strecke. Und selbst die, die sich Therapie leisten können, warten oft monatelang. Dabei sind gerade ein frühes Erkennen und Gegensteuern ausschlaggebend für den Heilungsverlauf.
Deshalb kämpft Bettina im steirischen Landtag dafür, dass klinisch-psychologische Diagnostik und Behandlung auf Krankenschein endlich möglich werden. Damit jeder, der an mentalen Problemen leidet, die Hilfe bekommt, die er verdient.
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MEHR KASSENSTELLEN UND GLEICHER ZUGANG
Seit Jahren setzen wir uns für mehr Kassenplätze in der Psychotherapie ein. Doch das reicht nicht: Auch die Arbeit von klinischen Psycholog:innen muss in die Regelversorgung aufgenommen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass jede und jeder, unabhängig vom Geldbörsl, Zugang zu qualifizierter Unterstützung bekommt.
NEUE CHANCEN DURCH TEILARBEITSFÄHIGKEIT
Neben der Versorgung fordert Bettina auch die Einführung einer Teilarbeitsfähigkeit. Dieses Modell soll Menschen helfen, die gesundheitlich nicht mehr voll arbeitsfähig sind, aber auch nicht “krank genug” für Invaliditätspension oder Reha-Geld. Dabei geht es oft um Menschen, die gerne arbeiten möchten, aber das eben nur in geringem Ausmaß können.
“Wir müssen neue Wege schaffen, damit niemand zwischen den Systemen verloren geht”, erklärt Schoeller. “Teilarbeitsfähigkeit gibt Betroffenen die Chance, wieder ins Berufsleben zurückzufinden. Das stärkt das Selbstwertgefühl und das psychische Wohlbefinden.”
FLEXIBLE WEGE ZURÜCK INS ERWERBSLEBEN
Damit Teilarbeitsfähigkeit funktioniert, braucht es laut Bettina flexiblere Beurteilungen der Erwerbsfähigkeit und eine stärkere Einbindung des AMS. Dieses soll künftig eine zentrale Rolle bei der Wiedereingliederung übernehmen, etwa durch gezielte Umschulungen.
Psychische Erkrankungen sind heute einer der häufigsten Gründe für dauerhafte Arbeitsunfähigkeit. Schon jetzt beziehen rund 45 Prozent der Menschen mit Invaliditätspension diese aufgrund psychischer Erkrankungen. Die Einführung einer Teilarbeitsfähigkeit wäre somit eine echte Brücke zurück ins Berufsleben.
EIN BLICK NACH DEUTSCHLAND ZEIGT: ES FUNKTIONIERT
Positiv betrachtet Bettina etwa das deutsche “Hamburger Modell”. Dort kehren Menschen nach einer Erkrankung schrittweise in den Beruf zurück, die Rahmenbedingungen sind dabei flexibler als in Österreich. Zwei Jahre nach einer medizinischen Rehabilitation sind laut der Deutschen Rentenversicherung 83 Prozent der Teilnehmer:innen wieder erwerbstätig.
“Natürlich ist auch für uns das Ziel die Rückkehr in die Vollbeschäftigung”, sagt Schoeller. “Aber das muss individuell entschieden werden. Gerade bei älteren Menschen kann eine Teilzeitlösung bis zur Pension sinnvoller sein.”
Der wesentliche Unterschied zur österreichischen Wiedereingliederungsteilzeit liegt darin, dass in Deutschland auch Personen ohne aufrechtes Dienstverhältnis – etwa Bezieher:innen von Arbeitslosengeld – eine stufenweise Wiedereingliederung absolvieren können. In Österreich hingegen ist ein bestehendes Arbeitsverhältnis zwingend erforderlich, das bereits seit mindestens drei Monaten beim selben Arbeitgeber besteht.