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Jugend & Bildung

Sebastian Wintschnig
Sebastian Wintschnig

Einer der wichtigsten Bereiche, wenn nicht sogar der wichtigste Bereich jeder Gemeinde ist die Förderung und Ausbildung junger Menschen. Ob Kindergarten, Volksschule, Neue Mittelschule, Gymnasium, Musik- oder Forstschule: Bruck an der Mur bietet so viel und doch so wenig.

Bildung ist ein zentrales Gemeinde-Thema

Wir haben in Bruck an der Mur ein großes und vielseitiges Angebot für die Jüngsten und Jüngeren unserer Gesellschaft und doch schieben wir auf der anderen Seite Riegel vor und schaffen es nicht, klare Strukturen für die uns nachfolgende Generation zu schaffen.

Ein aktuelles Beispiel, welches unsere Kinder und noch viele nachfolgende Generationen von Brucker_innen betreffen wird, ist der Bildungscampus im alten Leiner-Gebäude. Erst von Unternehmern aufgekauft und nun, da sich anscheinend keine wirkliche wirtschaftlich rentable Nutzung dafür ergeben hat, bei der aktuellen Stadtregierung als Standort für „den modernsten Bildungscampus der Steiermark“ im Gespräch. Während weder für die Nachnutzung der alten Schulen noch für diesen Bildungscampus ein klares Konzept vorliegt, wird hier bereits so getan, als wäre alles unter Dach und Fach.

Doch das ist es nicht und sollte es auch nicht sein!

Eine solch generationenübergreifende Entscheidung kann nicht ohne eine klare Zustimmung der Bevölkerung getroffen werden. Wir müssen uns bewusst sein, dass der Ankauf des alten Leiner-Gebäudes und die Schaffung dieses Bildungscampus eine Entscheidung ist, die vor allem die junge Generation betrifft. Also jene, die sich gerade mit dem Wunsch eine Familie zu gründen in unserer schönen Stadt niederlassen oder jene, die bereits kleine Kinder haben und von diesem neuen Projekt ebenfalls direkt betroffen sind. Diese Bürger_innen müssen gehört, ihnen die möglichen Optionen transparent dargelegt und die Chance für mehr Mitsprache eingeräumt werden!

Beste Bildungseinrichtungen und keine überzogenen Prestigeprojekte

Es geht hier nicht um ein kleines Prestigeprojekt Einzelner, sondern um die Zukunft unserer Kinder und Enkel und mit dieser Zukunft spielt man nicht. Eine starke Einbindung der Brucker Bevölkerung sowie aller Parteien ist unabdingbar, wenn es um die künftigen Bildungseinrichtungen unserer Stadt geht. Ich sage ganz klar: Hier hat Parteitaktiererei keinen Platz! Hier müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um für unsere Kinder und Enkel die besten Bildungseinrichtungen zu schaffen, die möglich sind!

Jugendliche – die doch lieber Ungesehenen

Die letzten Wochen waren für viele unserer jungen Mitbürger_innen nicht gerade leicht. Das Corona-Virus, die Quarantäne (zumeist mit sich in Kurzarbeit oder im Homeoffice befindenden Eltern), die Schule/Matura und last but not least der notwendige aber erzwungene Abstand zu den gleichaltrigen Freunden. All dies im Nachhinein als leichte Situation abzutun, die jetzt vorüber ist und so zu tun als könnten wir das Leben wieder einfach so hochfahren und mit unseren jungen Mitbürger_innen wieder so umgehen wie zuvor klingt verlockend, ist aber mit ziemlicher Sicherheit der falsche Weg. Bruck an der Mur hat in den letzten Jahren in Bezug auf seine junge Bevölkerung vieles falsch gemacht. Kaum aktive Einbindung (von ein paar Bastelarbeiten an der Mur abgesehen), keine wirkliche Schaffung von Begegnungsräumen und eine heillos übertriebene „von oben herabblickende“ Gesprächs(un)kultur. 

Die Parteien in Bruck an der Mur haben sich in ihrer „Stadtvision Bruck 2030“ das Ziel gesetzt, dass sich Politik, Verwaltung sowie andere Leistungsträger darum bemühen, mit der Jugend ein offenes Kommunikationsklima zu leben, in dem sie die Freiräume für die Kritik schaffen und den Mut zum Experiment fördern. Daraus scheint recht wenig geworden zu sein, wenn man beobachtet, wie sich manche Mandatsinhaber gegenüber Jugendlichen auf sozialen Medien äußern. Da wird verallgemeinert, es werden generelle Beschuldigungen ausgesprochenen und lieber mit erhobenem Zeigefinger gedroht, anstatt lösungsorientiert zu arbeiten.

Bruck an der Mur muss jünger werden! Nicht nur auf den Gemeinderat bezogen, auch im Umgang mit Jugendlichen und im Bezug auf die Wünsche und Anliegen, die jene Generation prägen. Hier gilt es zuzuhören, aktiv einzuladen und einzubinden. Damit Bruck für alle Generationen lebenswert bleibt, braucht es auch Möglichkeiten für alle Generationen, an Politik und Stadtentwicklung teilzuhaben. 

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